Außerhalb der alten Stadtmauer am Mühlbach steht auf einem massiven Steinsockel diese eindrucksvolle Ringkugelsonnenuhr. Sie vereint die Funktionen einer erdachsparallelen und einer äquatorialen Sonnenuhr: Der tägliche Lauf der Sonne bewirkt, dass sich Länge und Position des Schattens ständig verändern und so die Zeit angezeigt werden kann. Dieses Phänomen macht sich diese Sonnenuhr in besonderer Weise zunutze, indem sie die Zeit mit Hilfe ihrer 48 aufgesetzten Zapfen anzeigt. Bei Sonnenschein zeigt der Zapfen mit dem kürzesten Schatten die aktuelle Uhrzeit an. Darüber hinaus bietet die Sonnenuhr eine weitere Funktion: Wird der aufgesetzte Messingstab so zur Sonne ausgerichtet, dass sein Schatten parallel zur Erdachse der Sonnenuhr fällt, entsteht auf dem breiten Zifferblatt eine senkrechte Schattenlinie. An dieser Schattenlinie kann auf der oberen Skala die mitteleuropäische Normalzeit (MENZ) und auf der unteren Skala die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) abgelesen werden.
Diese Eigenschaften machen die Sonnenuhr zu einem einzigartigen und lehrreichen Exponat, das sowohl das antike Weltbild als auch die präzise Zeitmessung anschaulich vermittelt.